Die vier Phasen des Menstruationszyklus erklärt

Der Menstruationszyklus ist ein komplexer und natürlicher Prozess, der den weiblichen Körper jeden Monat auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Dieses biologische Muster wird durch hormonelle Veränderungen reguliert und umfasst verschiedene physische und emotionale Veränderungen. Das Verständnis der vier unterschiedlichen Phasen des Menstruationszyklus hilft zu klären, wie der Körper während dieses Zyklus funktioniert, und gibt Einblicke in die reproduktive Gesundheit.
Im Folgenden finden Sie eine klare Erklärung jeder Phase: was passiert, warum es passiert und wie es den Körper beeinflussen kann.
Die vier Phasen des Menstruationszyklus
Menstruation
Tage: 1–5
Hormone: Niedriger Östrogen- und Progesteronspiegel
Hinweis: Abbau der Gebärmutterschleimhaut, Blutung
Follikelphase
Tage: 1–13
Hormone: Anstieg von Östrogen und FSH
Hinweis: Eizellreifung, Aufbau der Gebärmutterschleimhaut
Ovulation
Tag: Um den 14. Tag
Hormone: LH-Anstieg, hoher Östrogenspiegel
Hinweis: Eisprung, höchste Fruchtbarkeit
Lutealphase
Tage: 15–28
Hormone: Hohes Progesteron
Hinweis: Vorbereitung auf Schwangerschaft, PMS möglich
1. Menstruationsphase (Tage 1–5)
Der Zyklus beginnt mit der Menstruation, allgemein als Periode bekannt. Diese Phase markiert die Ablösung der Gebärmutterschleimhaut, die sich im vorherigen Zyklus aufgebaut hat, in Erwartung einer befruchteten Eizelle. Wenn keine Schwangerschaft eintritt, sinken die Hormonspiegel – hauptsächlich Östrogen und Progesteron –, was den Körper dazu veranlasst, die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen.
Was passiert:
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Die Gebärmutter zieht sich zusammen, um die Schleimhaut durch die Vagina abzustoßen.
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Blut, Schleim und Gewebe bilden den Menstruationsfluss.
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Diese Phase dauert in der Regel zwischen 3 und 7 Tagen, wobei die Dauer variieren kann.
Was Sie bemerken könnten:
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Niedrigere Energieniveaus.
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Krämpfe oder Bauchbeschwerden.
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Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen in einigen Fällen.
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Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen aufgrund hormoneller Schwankungen.
Die Menstruation ist die sichtbarste Phase des Zyklus und wird oft am meisten mit dem Begriff „monatlicher Zyklus“ in Verbindung gebracht.
2. Follikelphase (Tage 1–13)
Die Follikelphase beginnt gleichzeitig mit der Menstruation und setzt sich nach deren Ende fort. Während dieser Zeit signalisiert das Gehirn der Hypophyse, das follikelstimulierende Hormon (FSH) freizusetzen, das die Eierstöcke dazu anregt, mehrere Follikel vorzubereiten – jeder enthält eine unreife Eizelle.
Was passiert:
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Normalerweise wird nur ein Follikel dominant und reift.
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Die Östrogenwerte steigen, was das erneute Wachstum der Gebärmutterschleimhaut anregt.
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Der Körper bereitet sich auf eine mögliche Befruchtung und Einnistung vor.
Was Sie bemerken könnten:
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Allmählich steigende Energie.
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Stabilere Stimmung.
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Verbesserte Konzentration oder Wachsamkeit bei einigen Personen.
Östrogen spielt in dieser Phase eine Schlüsselrolle, indem es das Gewebewachstum in der Gebärmutter fördert und Veränderungen des Zervixschleims unterstützt, die die Bewegung der Spermien erleichtern.
3. Ovulationsphase (ca. Tag 14)
Die Ovulation ist der Mittelpunkt des Zyklus. Sie tritt in der Regel um den 14. Tag eines 28-tägigen Zyklus auf, kann jedoch je nach individuellem hormonellen Rhythmus variieren. Während dieser Phase löst ein Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) die Freisetzung der reifen Eizelle aus dem dominanten Follikel im Eierstock aus.
Was passiert:
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Die Eizelle wandert durch den Eileiter zur Gebärmutter.
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Sie ist etwa 12 bis 24 Stunden lebensfähig.
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Dies ist das fruchtbarste Zeitfenster im Zyklus.
Was Sie bemerken könnten:
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Eine leichte Erhöhung der Basalkörpertemperatur.
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Erhöhte Libido oder Sensibilität.
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Klarer, dehnbarer Zervixschleim, der rohem Eiweiß ähnelt.
Einige können auch ein leichtes Ziehen oder Krämpfe auf einer Seite des Unterbauchs spüren, bekannt als Mittelschmerz, was dem Eierstock entspricht, der die Eizelle freisetzt.
4. Lutealphase (Tage 15–28)
Nach der Ovulation verwandelt sich der geplatzte Follikel in das Corpus luteum, das Progesteron produziert. Dieses Hormon hilft, die Gebärmutterschleimhaut aufrechtzuerhalten und sie darauf vorzubereiten, eine befruchtete Eizelle zu unterstützen, falls eine Empfängnis stattfindet.
Was passiert:
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Wenn eine Befruchtung stattfindet, signalisiert der Embryo dem Körper, die Progesteronproduktion fortzusetzen.
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Wenn nicht, baut sich das Corpus luteum nach etwa zwei Wochen ab.
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Die Progesteron- und Östrogenwerte sinken, was den Beginn der Menstruation auslöst.
Was Sie bemerken könnten:
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Blähungen, Brustspannen oder Stimmungsschwankungen (häufige prämenstruelle Symptome).
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Veränderungen im Appetit oder Schlafverhalten.
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Eine Abnahme der Energie oder Konzentration bei einigen Personen.
Die Lutealphase bleibt relativ konstant in der Dauer – in der Regel etwa 14 Tage – unabhängig von der Gesamtdauer des Zyklus.
Phase |
Typische Dauer |
Schlüsselhormone |
Häufige Symptome |
Fruchtbarkeitsstatus |
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Menstruation | 3–7 Tage | ↓ Östrogen, ↓ Progesteron | Blutungen, Krämpfe, Müdigkeit | Niedrige Fruchtbarkeit |
Follikelphase | 7–10 Tage | ↑ FSH, ↑ Östrogen | Steigende Energie, verbesserte Stimmung | Niedrige bis moderate Fruchtbarkeit |
Ovulation | 1 Tag | ↑ LH-Anstieg, Östrogen-Peak | Erhöhte Libido, Veränderungen des Zervixschleims | Hohe Fruchtbarkeit (Höhepunkt) |
Lutealphase | 12–14 Tage | ↑ Progesteron, ↓ Östrogen | Blähungen, Stimmungsschwankungen, Brustspannen | Niedrige Fruchtbarkeit |
Schlussfolgerung
Der Menstruationszyklus folgt einer koordinierten Abfolge hormoneller Veränderungen, die den Körper durch Vorbereitung, Freisetzung und Zurücksetzung führen. Jede Phase spielt eine spezifische Rolle in der reproduktiven Bereitschaft und der allgemeinen Gesundheit. Durch das Kennenlernen der Struktur des Zyklus können Einzelpersonen Veränderungen in ihrem physischen und emotionalen Zustand besser verstehen, ihre Fruchtbarkeit verfolgen und mögliche Unregelmäßigkeiten erkennen, die medizinische Aufmerksamkeit erfordern könnten.
Ob für die Gesundheitsüberwachung, die Familienplanung oder das allgemeine Bewusstsein, das Wissen um die vier Phasen des Zyklus – Menstruation, Follikelphase, Ovulation und Lutealphase – bietet praktische Einblicke in die Funktionsweise des Körpers.
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